Der phänologische Kalender
- Bettina Bauer
- 8. Nov. 2024
- 2 Min. Lesezeit

Hast du schonmal etwas vom phänologischen Kalender gehört? Nein? Dann lass uns da doch mal genauer hinschauen, was das für ein Kalender ist und wozu er nützlich ist.
Der phänologische Kalender teilt das Jahr in verschiedene Jahreszeiten ein.
Schauen wir doch erstmal, welche Einteilung der Jahreszeiten ihr sicherlich kennt:
Meteorologische Jahreszeiten =
Kalendarische Jahreszeiten = vier festgelegte Daten, die den Beginn der jeweiligen Jahreszeit markieren, diese Daten gehen auf astronomische Ereignisse wie den Stand der Sonne zurück
Meteorologische Jahreszeiten = ebenfalls vier festgelegte Daten, allerdings am Anfang des entsprechenden Monats
Der phänologische Kalender kennt dagegen 10 Jahreszeiten. Ihr Beginn und Ende sind regional und von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Sie hängen davon ab, wie das Wetter/ Klima im entsprechenden Jahr tatsächlich aussieht. Dabei orientiert man sich an dem, was man in der Natur entdeckt. So genannte "Zeigerpflanzen" und Ereignisse in der Natur geben Hinweise darauf, in welchem Stadium des Jahres wir uns befinden.
Auf der Homepage des NABU könnt ihr euch genauer anschauen, welche Pflanzen was anzeigen. Ich will hier nur kurz die Jahreszeiten und jeweils eine Zeigerpflanze vorstellen:
Vorfrühling - Haselblüte
Erstfrühling - Blüte der Forsythie
Vollfrühling - Apfelblüte
Frühsommer - Holunderblüte
Hochsommer - Lindenblüte
Spätsommer - Heideblüte
Frühherbst - Herbstzeitlosenblüte
Vollherbst - Laubfärbung
Spätherbst - Laubfall, Ende der Vegetationszeit
Winter - Zeitraum zwischen Ende der Vegetationszeit und Haselblüte
Neben den verschiedenen Zeitpunkten der Blüte ist auch die Entfaltung der Laubblätter und die Reife der Früchte ein Phänomen, das uns anzeigt, wo wir uns im Jahreslauf befinden. Gerade für Naturpädagogen und Kräuterpädagogen oder andere Wildpflanzenbegeisterte ist es natürlich von Vorteil, wenn sie einschätzen können, wann welche "Naturgeschenke" zu erwarten sind.
Der Vorteil der Berücksichtigung des phänologischen Kalenders in der Landwirtschaft und beim Gärtnern liegt auf der Hand: durch das Beobachten der Natur kann man herausfinden, wann ein guter Zeitpunkt für Aussaat und Ernte ist. Ob eine Bewässerung notwendig ist etc. Die Entwicklung der Natur und damit verbundene nötige Anpassungen können durch das kontinuierliche Beobachten besser eingeschätzt werden. Eine regionale und sagen wir mal tagesaktuelle Berücksichtigung der Gegebenheiten hilft, Misserfolgen bei der Pflanzenaufzucht vorzubeugen. (Natürlich kann einem immer noch ein plötzlicher Kälteeinbruch einen Strich durch die Rechnung machen.)
Auf der Homepage des DWD könnt ihr euch anschauen, wie die phänologischen Jahreszeiten im vieljährigen Mittel und im aktuellen Jahr aussehen. Dabei ist auffällig, dass dieses Jahr alle Jahreszeiten früher eingesetzt haben und der Vollherbst länger andauerte.
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